Rolf Stolz     · · ·     Literatur und Photographie

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TAGEHEFT

ZUM TAGEHEFT
In den Tageheften habe ich seit dem 1. Mai 2011 Tag für Tag festgehalten, was mir wichtig war - in einem oder mehreren Sätzen. Hier im Netz sind diese Texte seit April 2013 erschienen. Das erste Tageheft (2011-2012) ist 2016 als Buch erschienen, das zweite (2013-2014) 2017, das dritte (2015-2016) 2018, das vierte (2017-2018) 2019 (siehe unter AKTUELLES).

31. Oktober 2022
Was soll man zum Tod sagen?

30. Oktober 2022
Die Masse kann ein Schutz sein, solange die einzelnen nicht ins Straucheln geraten und erdrückend werden.

29. Oktober 2022
Wer nach dem Publikum fragt und sich davon abhängig macht, daß dieses Schlange steht, sollte ein Publikationsverbot erhalten.

28. Oktober 2022
Kunst muß unzugänglich sein und sie muß Gefühle wie Respekt, Anbetung, Erschrecken, Begeisterung wecken.

27. Oktober 2022
Die Literatur, auch die der Realisten, hat mit der Wirklichkeit zu tun, aber nichts ist genauso wie es sich da draußen ereignet hat.

26. Oktober 2022
„MEINE LESER“: Daß jemand in einem Buch von mir geblättert hat, konstituiert noch keinen Besitzanspruch auf ihn.

25. Oktober 2022
Von Telemanns spielsüchtiger und fremdgehender Frau hören wir nur wegen seiner Musik.

24. Oktober 2022
Wer einen Bann gegen russische Künstler wie Anna Netrebko fordert, ruft danach, ihn aus dem Kulturbetrieb zu streichen.

23. Oktober 2022
Welches Glück, nicht aufzufallen mit den umstürzenden Berechnungen, die das Ende der Nacht markieren, nicht gelesen und nicht verstanden zu werden!

22. Oktober 2022
Wir rechnen mit unserer Zeit und können doch nicht rechnen, verrechnen uns immer in dem, was uns noch bleibt. Selbst Rasputin, der exakt dem Zaren die Blutströme und seinen Untergang prophezeite, kannte nicht seinen eigenen Todestag.

21. Oktober 2022
Warum Gott mit der Menschheit beschweren?

20. Oktober 2022
Gott hat die Welt gemacht. Wir behaupten, uns Gedanken zu machen, aber wir bringen nur Gefühle in Worte und verknüpfen diese Aussagen in unserer Logik.

19. Oktober 2022
Immer oder nie ist das Himmelreich nahe: Es ist uns weder gegeben, den Abstand auszumessen noch ihn zu verändern.

18. Oktober 2022
Nur noch Reste der Klarheit aus den Träumen. Zuviele zerbrochene Teile, die verlorengingen.

17. Oktober 2022
Die Sonne oder die Sonnen – welch eine Differenz!

16. Oktober 2022
In jedem Augenblick der Liebe der Wunsch, es möge ewig sein, und das Gefühl, gerade das nicht einhalten zu können.

15. Oktober 2022
Im Wittgensteiner Land werden wegen der Geldgier einiger lebens- und naturfeindlicher „Waldbauern“ die ausgewilderten Wisente wieder hinter Gitter gebracht. Sollte man nicht einen Wisent - vielleicht mit einem Auerochsen als Mitdiskutanten - um ein klärendes Gespräch mit einem der Beschwerdeführer bitten? Der kann danach erneut klagen, allerdings diesmal ohne Rechtsverdreher und ohne Gericht.

14. Oktober 2022
Wenn Indianer sich selbstbewußt „Indianer“ nennen würden, Zigeuner „Zigeuner“ und Neger „Neger“?

13. Oktober 2022
Ich werde die Zigeunerblume weiter Zigeunerblume nennen.

12. Oktober 2022
Man kann Verständnis haben dafür, daß bestimmte Nationalsozialisten niemals sich aus dem Gefängnis ihrer Irrtümer und ihrer Ideologie befreien konnten. Unverständlich bleibt, wie man da einen grundsätzlichen Unterschied finden kann zu jenen, die genauso gefangen blieben in ihrer Selbsteinkerkerung im Leninismus und Stalinismus wie Bert Brecht.

11. Oktober 2022
Manchmal können die Retter sich retten. Auf Dank können sie selten genug rechnen, wie Wilm Hosenfeld, Max Otto Wurmbach, Carl Engel als Opfer russischer und Rudolf Petershagen als Opfer amerikanischer Rachejustiz bezeugen.

10. Oktober 2022
Niemals wird die Zukunft dich willkommen heißen.

9. Oktober 2022
Die Mythen lassen uns größere Freiheiten als die Gesetze.

8. Oktober 2022
Je größer das Haus ist, umso mehr Platz nehmen Staub und Schimmel ein.

7. Oktober 2022
Die schottischen Generäle waren ebenso wie die Hugenotten ein Segen für Preußen und ein wohldosiertes Gewürz.

6. Oktober 2022
Jede Erkenntnis nimmt uns eine unserer Illusionen.

5. Oktober 2022
Wer bedankt sich schon für eine Quittung des Schicksals?

4. Oktober 2022
Deutschland geht voran, um auch beim Absturz der Erste zu sein.

3. Oktober 2022
Die Revolution von 1789 und die Vendée gehören so untrennbar zusammen wie der Krieg und die Kriegsverbrechen.

2. Oktober 2022
Es ist ein Fehler, nicht strikt zu trennen zwischen technischen Fortschritten, deren Endergebnisse und Folgen stets ungewiß sind, und den Zugewinnen an Tradition in geistiger Erkenntnis, geschichtlicher Erfahrung und Spiritualität.

1. Oktober 2022
Die Wiederkehr der Vergangenheit ist der unerfüllbarste Wunsch.

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