Rolf Stolz     · · ·     Literatur und Photographie

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TAGEHEFT

ZUM TAGEHEFT
In den Tageheften habe ich seit dem 1. Mai 2011 Tag für Tag festgehalten, was mir wichtig war - in einem oder mehreren Sätzen. Hier im Netz sind diese Texte seit April 2013 erschienen. Das erste Tageheft (2011-2012) ist 2016 als Buch erschienen, das zweite (2013-2014) 2017, das dritte (2015-2016) 2018, das vierte (2017-2018) 2019 (siehe unter AKTUELLES).

31. Juli 2022
Jedes Ende ist ein Ende, auch das ohne Schlußpunkt.

30. Juli 2022
Das Weiterkommen verlängert den Rückweg.

29. Juli 2022
Der Glaube an einen Menschen und der Kredit an ihn kann ihm helfen. Das voraussetzungs- und folgenlose Geschenk korrumpiert.

28. Juli 2022
Nur die geistig Armen können ernsthaft bezweifeln, daß ohne Arbeit, Sparsamkeit, Ausdauer, Ellbogen und Glück etwas zu erreichen ist.

27. Juli 2022
Nicht über das zu streiten, was ein anderer hat, ist der erste Schritt aus der Barbarei.

26. Juli 2022
Wie teuer die Freiheit erkämpft ist, wie teuer sie uns manches Mal zu stehen kommt und dennoch ist sie uns lieb und teuer!

25. Juli 2022
Wer uns als KARTOFFELN bezeichnen mag, mag das tun. Daß Menschen aus solchen Verbalnoten Kosequenzen ziehen können, versteht sich. Das können auch Neger und Zigeuner tun, ohne daß es das Mindeste helfen würde, zu verbieten, was in den Köpfen ist.

24. Juli 2022
Wer neidet, hat manchmal etwas und ist immer ein Nichts.

23. Juli 2022
Mit rattenhafter Gier und erbärmlichstem Neid hat Ilija Trojanow in Salzburg sich beklagt über das von ihm ausführlich geschilderte Vermögen des russischen Dirigenten Valery Gergiev. Eine Offenbarung radikalster Verkommenheit!

22. Juli 2022
Wie wenig wir wissen! Wir betrachten die Namen auf den Grabsteinen und machen uns unsere Gedanken, die gelegentlich sogar zutreffen.

21. Juli 2022
Wie sollte der, der fliehen mußte, es jemals aufgeben können?

20. Juli 2022
Du hast mich gesehen? Und kannst nicht sagen, was du gesehen hast?

19. Juli 2022
Außerhalb unserer eigenen Körpersphäre leben wir nur in Bildern von uns.

18. Juli 2022
Erst recht das Jahrhundert der Lichter hat bewiesen, daß jedes Licht Schmetterlinge verbrennt.

17. Juli 2022
Neben ihrer Hauptarbeit als Totengräber finden unsere Politiker gelegentlich noch Zeit, um ihnen ins Konzept passende Todesfälle angemessen zu verwerten.

16. Juli 2022
Nicht einmal auf die Minderheit kann man sich verlassen.

15. Juli 2022
Segel zu setzen ersetzt keine Navigation.

14. Juli 2022
Was meine Erwartungen an ihn betrifft, so hat bisher kaum ein Politiker mich enttäuscht.

13. Juli 2022
Mit einem Lebenden hatte ich gesprochen. Ich sprach mit einem Toten, der damals noch lebte.

12. Juli 2022
Was kann der arme Regenbogen für die Fähnchen? Auch an der Arbeit der Müllwerker nach dem großen Regen und nach dem die Reste aufräumenden Sturm trifft ihn keine Schuld.

11. Juli 2022
Eine Transe zu sein – eher ein Verdienst oder eher eine Strafe? Wer aber von seinem Schicksal zu Boden geschlagen ist, den sollte man schonen.

10. Juli 2022
Als er sagte WELCH EIN GEBILDE!, nahmen sie es als ein sprachlich unzureichend ausgeformtes Lob ihres Staates, dessen Unzulänglichkeit man ihm als Ausländer nachsehen müsse.

9. Juli 2022
Der krächzende aufgeregte Josef Goebbels – das ist vorbei. Heute belehren uns exzellent ausgebildete Radio- und Fernsehsprecher mit sanfter, einschmeichelnder und einlullender Stimme, was gut und was böse ist und was wir zu tun haben.

8. Juli 2022
Angebliche Selbstbestimmung wird zur Gefahr und zum Ruin, sobald die Wirklichkeit geleugnet wird und die Natur abgeschafft werden soll.

7. Juli 2022
Oft genug stehen auf beiden Seiten der Front Verbrecher.

6. Juli 2022
Der verhinderte Künstler und zeitweise erfolgreiche Vabanque-Spieler Hitler ließ sich mehr in den Krieg treiben, als daß er – wie er von sich glaubte – trieb. Die historisch erfahrensten Fallensteller, nämlich England und Frankreich, hatten Polen so ausersehen wie heute der Westblock die Ukraine, für sie zu sterben.

5. Juli 2022
Ja, trinkt noch mehr Gift, und ihr werdet garantiert gesunden. Zumindest könnten die Aufrüster sich so selbst zum Verschwinden bringen.

4. Juli 2022
Immer noch ist Polen verloren: Ein Land, das seine Geschichte verschweigt, vertuscht, verfälscht und sich weigert, aus seinen Verbrechen zu lernen.

3. Juli 2022
Viele verteidigen ihre Planke, um sich auf ihr zu retten. Andere verteidigen ein Fleckchen Land, auf das sie gespült wurden, als sei es ihr angestammtes Terrain und ihnen auf ewig verliehen worden.

2. Juli 2022
Wie lange der Aufbau des Neuen braucht, wie lange selbst die Rekonstruktionen und Renovierungen benötigen und wie schnell eine Welt zu zerstören ist!

1. Juli 2022
Menschenmassen: Undenkbar ohne Einengung und die Angst, die die Enge auslöst, wenn der Wunsch abflaut, zu drücken und gedrückt zu werden.

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