TAGEHEFT
ZUM TAGEHEFT
In den Tageheften habe ich seit dem 1. Mai 2011 Tag für Tag festgehalten, was mir wichtig war - in einem oder mehreren Sätzen. Hier im Netz sind diese Texte seit April 2013 erschienen. Das erste Tageheft (2011-2012) ist 2016 als Buch erschienen, das zweite (2013-2014) 2017, das dritte (2015-2016) 2018, das vierte (2017-2018) 2019, das fünfte (2019-2020) 2021, das sechste (2021-2022) 2023 (siehe unter AKTUELLES).
1. März 2025
In Ergänzung zum Ausmerzen kann das Untätigkeitswort MERZEN in den deutschen Sprachschatz aufgenommen werden, um aktivistisches Fälschen bei gleichzeitigem Verweigern des notwendigen Handelns zu beschreiben, das durch verbissenes Selbsteinmauern unterstützt wird.
2. März 2025
Für Robert Habeck, der erfolgreich einen Wirtschaftsminister gespielt hat, ergibt sich eine Weiterverwendung in der Destillerie Loch Lomond als MASTER BLENDER.
3. März 2025
Sie haben nur die Macht, nichts sonst.
4. März 2025
Sollte man denen, die DAS KLIMA retten wollen, zurufen: „Seid ihr noch zu retten?“
5. März 2025
Wie gern würden wir in Ruhe und Frieden rebellieren!
6. März 2025
Du nimmst dir das Recht, dein Recht. Als ginge das ab, ohne verurteilt zu werden.
7. März 2025
Nicht einer, der anderer Ansicht war, kam zu Wort. Man wollte dir die Beurteilung aller Diskutanten als null und nichtig erleichtern.
8. März 2025
Die dümmsten und erbärmlichsten Gestalten sind die, die einem Menschen, der gegen alle Widerstände nach oben gekommen ist, mangelnde Intelligenz nachsagen. Er mag andere Defekte und Defizite haben, aber die Prüfung in Geschick und Kraft hat er bestanden.
9. März 2025
Die „Katholische Aktion“ erklärt in einer Stellungnahme, viele Menschen seien durch die Predigt von Roger Ibounigg „schwer gekränkt und persönlich verletzt“. Meinungsfreiheit dürfe nicht dazu führen, daß andere in ihren Rechten oder Überzeugungen verletzt oder diffamiert würden, was selbstverständlich nicht für die Rechten gelte, denn die müssten natürlich liquidiert werden. Die Katholischen Aktionäre werden nun einmal durch zweigeschlechtliche Wahrheiten verletzt. Auf der Klaviatur der psychiatrischen Krankheiten finden sie sich nicht, aber garantiert finden sie den falschen Ton.
10. März 2025
Die Hetzer und Niedermacher gehen aus von der Allgegenwart und der Allmacht des Pöbels, wenn sie all ihre Mißgunst gegen eine bestimmte Partei richten.
11. März 2025
Der Bodensatz droht lauthals mit Austritt.
12. März 2025
Es kann Gründe geben, ein Land, ein Volk oder eine Parteiung zu verlassen. Es gibt keinen Grund der Welt, der es rechtfertigt, seine Kinder oder seine Eltern zu verlassen.
13. März 2025
Die Ernsthaftigkeit des Entschlusses, eine Beziehung zu beenden, zeigt sich nach den Tränen und den Selbstmorddrohungen.
14. März 2025
Von den Verherrlichern der Menschlichkeit wäre zu erwarten, daß sie sich begeistern für einen Menschen, der ganz unverstellt Mensch und Händler ist.
15. März 2025
Idioten und verhinderte Schulhofdiktatoren, die einen verbellten Präsidenten „Trampel“ und „Diktator“ nennen.
16. März 2025
Wir haben die Wahl zwischen verschiedenen Oligarchengruppen - kriegstreibenden und eher auf Friedensdividenden ausgerichteten.
17. März 2025
Du willst autistisch, immun und unbeirrbar sein und willst nicht lebenslänglich dafür die nötige Rate zahlen, zu Näherem unfähig zu sein und die Wellen nur an der Haut nachvollziehen zu können?
18. März 2025
Da stehst du in einer Horde, von der du nicht weißt, ob sie dich umbringen wird, dich mit Bier begießen wird, dich zum Bier einladen wird oder mit dir über den Sinn des Lebens debattieren will und du spielst den netten kleinen Jesus, um heil wegzukommen.
19. März 2025
Wie oft fürchten wir, daß ein Unbekannter, der von weiter hinten kommt, uns angreift, aber es geschieht nichts. Und doch könnte es sein, daß irgendwann ein tatsächlicher Angriff folgt, wenn wir nicht wachsam sind.
20. März 2025
Nicht wir selbst sind es, sondern der Andere, unser zweites Ich, der uns im Wege steht.
21. März 2025
Mit dem Alter wächst die Schlagkraft der Löwenpranke und die Freude daran zuzuschlagen.
22. März 2025
Verteidige dein Recht, elitär und arrogant Dreck DRECK zu nennen.
23. März 2025
Geistig verkrüppelte Zwerge, auf Mikrobengröße geschrumpft, beklagen sich über den Schneewittchen-Film.
24. März 2025
Ein Mensch hat das Recht (wie will man ihm es in ihm innen drin nehmen?), sich für den wiedergekehrten Jesus oder die Reinkarnation Napoleons zu halten. Andererseits hat jeder von uns das unbedingte Recht, mit Mitleid und Unverständnis auf all die zu schauen, die sich für queer und genderfluid erklären. Nicht anders, wie wir die sehen, die immer noch dem Führer A. H. anhängen. Ungefährlich sind beide Gruppen nicht.
25. März 2025
Immer wird es das Gesocks empören, daß einer, den sie schon abgestorben und im Orkus verschwunden wähnten, wiederkehrt und mit neuen Jüngern neue Erfolge erreicht.
26. März 2025
Wir sind alle sterblich, und dennoch erfreut es für den Moment, wenn der Fluß trüb wurde, aber die Luft rein und frisch, weil einer der Hauptleute ertrank.
27. März 2025
Die Hunde, die sich bewußt sind, was sie alles nicht verstehen, vor allem an den menschlichen Tätigkeiten, sind klüger als die sich für allwissend und allmächtig haltenden Menschen.
28. März 2025
Die Tiere der Tiefsee ähneln uns Menschen, wissenschaftlich betrachtet. Auch wir werden seziert.
29. März 2025
Wie sollen wir Gott verlassen, den wir doch nicht loswerden, weil wir ihn tragen, auf welchem Weg sollten wir ihn verlassen können? Wie sollten wir Gott als gestorben betrachten können, wo wir es doch wissen müßten, daß man über Gott alles und nichts wissen kann?
30. März 2025
Der Nachtschmetterling, der sich vor den Frostnächten auf die Innenseite des Rolladens geflüchtet hatte, ist unverändert. Was Winterstarre sein könnte, dürfte der Tod als Bedingung sein, um erhalten zu bleiben.
31. März 2025
Die Zeit fließt und flieht, und du willst an ihr Maß nehmen, dich ihr gemäß verhalten?
1. Februar 2025
Das Wort ist in den Worten und es ist ohne die Worte.
2. Februar 2025
Unser Mitleid mit den Verlorenen entsteht daraus, daß wir uns selbst als verloren sehen und das verschweigen müssen.
3. Februar 2025
Immer ist die Sprache jene Barriere, über die wir vorwärtsklettern.
4. Februar 2025
Wenn das unkontrollierbare Schicksal das Leben automatisch ungerecht macht, ist dann nicht alles Gerede von Gerechtigkeit automatisch eine Lüge?
5. Februar 2025
Der Streit über die Nullen der Hinterherlaufenden beantwortet allenfalls die Frage nach dem Grad der Verhetztheit und Ignoranz.
6. Februar 2025
Man sollte ES IST IM TREND als Warnhinweis ankündigen.
7. Februar 2025
Du verlangst, daß ich das billige, was du tust. Verlange lieber, daß ich mich auch weiterhin nicht dazu äußere, das ist zumindest aussichtsreicher.
8. Februar 2025
Ich plädiere dafür, sämtliche Gesangswettbewerbe und ihre Ergebnisse in Albanien und in Nepal in den deutschen Medien ausführlich zu behandeln.
9. Februar 2025
Meist verläßt der Kapitän nur dann als Letzter das sinkende Schiff, wenn er seine Rettung als gesichert ansieht.
10. Februar 2025
Über dein immer schon vorhandenes Glück hinaus gibt es keines, das kommen könnte oder sich erjagen ließe.
11. Februar 2025
Jeder von uns hat sein kleines oder besser gesagt winziges Königreich, dessen Grenzen dadurch festgelegt sind, daß wir so vieles nicht vermögen.
12. Februar 2025
Ändert man die einfach uns zugänglichen Dimensionen einer Sache, entsteht ein Rätsel. Oft genug ein grauenhaftes.
13. Februar 2025
So begrenzt und unsicher auch die Wahrheiten sein mögen – der Satz EIN TAG WAR WIE DER ANDERE ist auf jeden Fall unzutreffend.
14. Februar 2025
Wer geistig und moralisch ganz unten ist, der muß möglichst viele der ihm an Substanz Überlegenen heruntermachen, bis auf das eigene Unter-Null-Niveau.
15. Februar 2025
Zweifelt jemand daran, daß dort, wo die Kirchen sterben und abgerissen werden, auch die Menschen sterben und ermordet werden, die gewollt oder ungewollt damit verbunden werden? Das dreifache Abschwören des Petrus wird ihnen nicht helfen. Ob sie der Hahnenschrei noch rechtzeitig weckt?
16. Februar 2025
Wozu bekamen wir die Ellbogen? Um uns in der Menge zu schützen und zu behaupten.
17. Februar 2025
Falls es einen Menschen gibt, der rohe Frösche ißt, so mag er das tun. Er sollte sich allerdings nicht für seine Haltung und seine Weltoffenheit preisen.
18. Februar 2025
Wer keinen Fischteich besitzt, warum sollte der den Fischreiher bekämpfen?
19. Februar 2025
Auch Komiker sind nicht dagegen gefeit, ernsthaft korrupt zu werden.
20. Februar 2025
Seltsam, wenn die junge Zielgruppe betont, wie unfähig sie ist – beim Lesen, beim konzentrierten längeren Zusehen und Zuhören. Selbstdemontage der durch historische Verschiebungen Behinderten.
21. Februar 2025
Man muß dankbar sein, wenn die gescheiterten Schauspieler sich nicht weigern, die Bühne zu verlassen.
22. Februar 2025
Soll man Wüstengrundstücke suchen, um möglichst viel Freiheit und Platz zu haben für neue Bauten?
23. Februar 2025
Es gibt kaum etwas Bedeutungsloseres als den Verlauf der Frontlinien bei Kriegsbeginn.
24. Februar 2025
Selbst ein ausgebliebener Erfolg regt im Nachhinein die Phantasie an. Wie es gewesen wäre wenn.
25. Februar 2025
Gedichte, die es noch gibt, handfester und überlebensfähiger als die strotzend breiten Staats- und Parteiführer, die nur leider schon tot sind.
26. Februar 2025
Dankbar für die Zeit, als wir unerfüllbaren Hoffnungen nachhingen, sie verfolgten und verfolgt wurden, Narben und Glückssekunden mitnahmen.
27. Februar 2025
Es ist lächerlich, als Mensch menschlich sein zu wollen. Wir können nur menschlich sein, nichts sonst, auch wenn Göttliches in einer scheiternden Welt notwendig wäre.
28. Februar 2025
Die Riesen verlachten den einmeterachtundneunzig großen Zwerg.
1. Januar 2025
Die Zeit scheint zu fliehen, während wir mit abgewendetem Blick auf der Flucht vor ihr sind.
2. Januar 2025
Auch die Idylle ist eine Wahrheit. Eines Moments.
3. Januar 2025
Wie gespenstisch es ist, über Dinge diskutieren zu wollen, die wir nicht wissen können, es sei denn, wir begreifen es als ein Spiel ohne Gewinnaussichten.
4. Januar 2025
In feigen Zeiten werden kleine Helden zu großen.
5. Januar 2025
Der Schwarze Block sagt WIR SIND BUNT. Blinde als Experten für Farberkennung.
6. Januar 2025
Die Beweispflicht für seine Legitimität liegt beim jeweiligen Staat.
7. Januar 2025
Niemand soll sagen, daß die Brüsseler Chefeurokraten prinzipiell lügenhaft seien. Wenn sie von UNSEREM Europa sprechen, sagen sie die reine Wahrheit. IHRES und UNSERES, wie zwei Kontinente.
8. Januar 2025
Ich würde mir eine individuelle Rehabilitation der Antifanten ohne Gewaltanwendung wünschen, stelle aber, da es nicht nach meinen Wünschen geht, fest, daß die Aufrufe der Antifa, die Nazis handgreiflich niederzumachen, mit dem Stock oder Schlimmerem, wie eine Einladung wirken, sich bei geänderten Machtverhältnissen mit hemmungsloser Rache zu revanchieren.
9. Januar 2025
Unsereiner kann Aleida Assmann & Co. nur enttäuschen, die sich zu den 68ern rechnet und den Menschen einreden will, daß unsere Generation gegen die schuldig gewordenen Eltern kämpfte. Meine Eltern waren wie viele andere auch in der platten politischen Lebensgeschichte unpolitisch liberal. Sie ließen mich meinen Weg gehen. Ich war ihnen folglich dafür dankbar, nicht in eine fremde Form gepreßt zu werden.
10. Januar 2025
Besonders verfassungsfeindlich ist, wie die AFD-Anhänger ständig gewaltsam zu verhindern versuchen, daß die demokratischen Parteien ihre Veranstaltungen abhalten können.
11. Januar 2025
Auch die Landsknechte, die die Dörfer niederbrannten, waren Menschen, aber die Wirkung ihres Wirkens war die einer Seuche, einer Ungezieferinvasion.
12. Januar 2025
Die linksliberalen Medien- und Meinungsgestalter (viele von ihnen haben einst wie ich versucht, die Wirklichkeit nach unseren nicht immer idealen Idealen zu gestalten)wollen über die indirekte Tour das Leben nach ihren Zwangsvorstellungen modeln, indem sie wöchentlich ein neues Narrentief erfinden.
13. Januar 2025
Ein Volk, das tatsächlich in seiner Existenz bedroht ist, hat alle Rechte, wenn es sich zur Wehr setzt.
14. Januar 2025
Daß es gelingt, in großer Zahl die richtigen und wichtigen Muslime für ein aufgeklärtes Christentum zu gewinnen, ist eine Grundbedingung für eine friedliche Variante des Auswegs aus dem gegebenen Elend.
15. Januar 2025
Es würde Israel helfen, fänden sich genügend Reformgemeinden, die ehemalige Muslime aufnähmen in ihre Gemeinschaft und aktiv dafür missionierten. Womöglich könnte man so das Lager derjenigen israelischen Araber, die keinen Frieden halten wollen, isolieren und langfristig neutralisieren, auch wenn das gegenwärtig unwahrscheinlich erscheint.
16. Januar 2025
Die Konversionen aus der jüdischen Religion heraus erfolgten erst in nennenswerter Zahl im neunzehnten Jahrhundert, als eine gewisse Balance von Überzeugungsdruck und Anziehung erreicht war.
17. Januar 2025
Es ist John Lennons Bier, sich den Himmel und die Grenzen wegzuwünschen. Aber es ist kriminell, wenn ein Götzenanbeter im Talar das schöne IMAGINE im Gottesdienst erklingen läßt, ohne zu offenbaren, daß die Leugnung des Göttlichen und das Verneinen der menschlichen Grenzen grenzenlose Dummheiten sind.
18. Januar 2025
Es ist eine elementare Notwendigkeit, so gut wie immer und jenseits aller Sympathiefragen diejenigen zu verteidigen, die uns zu schützen versuchen.
19. Januar 2025
Sollte man nicht Mitarbeiter, die davon schwärmen, daß der Betrieb immer kleiner wird, oder zumindest nichts dagegen unternehmen, nicht für eine alternative Tätigkeit begeistern?
20. Januar 2025
Es gibt sympathische Feinde.
21. Januar 2025
Wer daraus, daß der eine Mensch mit einem anderen gesprochen hat, noch dazu, ohne daß ein staatlicher oder zuvielgesellschaftlicher Aufpasser mit am Tisch saß, einen Skandal machen will, ist entweder ein Schwein der raffinierten oder eines der saudummen Sorte.
22. Januar 2025
Sie protestieren laut dagegen, daß man sie als optimale Ausgrenzer derer, die es per definitionem verdient haben, ausgegrenzt zu werden, ausgrenzt.
23. Januar 2025
Keine Freiheit ohne einen gegebenenfalls lächelnd-freundlichen Ellbogeneinsatz.
24. Januar 2025
Das freundliche Gesicht des Antisemitismus: Der jüdische Selbsthaß.
25. Januar 2025
Falls du dir einen Spaß verschaffen willst, verlange von den Leugnern einen exakten Beweis der Nichtexistenz Gottes.
26. Januar 2025
Seien wir dankbar für unsere Grenzen und Begrenzungen. Die Alternative wäre der unablässige Fall in den unendlichen Abgrund gewesen.
27. Januar 2025
Gezwungen sind wir alle. Manche wirken ungezwungen.
28. Januar 2025
Nicht einmal die Anhänger der freien Liebe sind frei von allem und offen für alles.
29. Januar 2025
Brüderschaften werden in der Regel von Monaden gegründet.
30. Januar 2025
Ich habe die Welt nicht gemacht.
31. Januar 2025
Das Schweigen ist die stärkste Sprache.
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