TAGEHEFT
ZUM TAGEHEFT
In den Tageheften habe ich seit dem 1. Mai 2011 Tag für Tag festgehalten, was mir wichtig war - in einem oder mehreren Sätzen. Hier im Netz sind diese Texte seit April 2013 erschienen. Das erste Tageheft (2011-2012) ist 2016 als Buch erschienen, das zweite (2013-2014) 2017, das dritte (2015-2016) 2018, das vierte (2017-2018) 2019, das fünfte (2019-2020) 2021, das sechste (2021-2022) 2023 (siehe unter AKTUELLES).
1. Januar 2025
Die Zeit scheint zu fliehen, während wir mit abgewendetem Blick auf der Flucht vor ihr sind.
2. Januar 2025
Auch die Idylle ist eine Wahrheit. Eines Moments.
3. Januar 2025
Wie gespenstisch es ist, über Dinge diskutieren zu wollen, die wir nicht wissen können, es sei denn, wir begreifen es als ein Spiel ohne Gewinnaussichten.
4. Januar 2025
In feigen Zeiten werden kleine Helden zu großen.
5. Januar 2025
Der Schwarze Block sagt WIR SIND BUNT. Blinde als Experten für Farberkennung.
6. Januar 2025
Die Beweispflicht für seine Legitimität liegt beim jeweiligen Staat.
7. Januar 2025
Niemand soll sagen, daß die Brüsseler Chefeurokraten prinzipiell lügenhaft seien. Wenn sie von UNSEREM Europa sprechen, sagen sie die reine Wahrheit. IHRES und UNSERES, wie zwei Kontinente.
8. Januar 2025
Ich würde mir eine individuelle Rehabilitation der Antifanten ohne Gewaltanwendung wünschen, stelle aber, da es nicht nach meinen Wünschen geht, fest, daß die Aufrufe der Antifa, die Nazis handgreiflich niederzumachen, mit dem Stock oder Schlimmerem, wie eine Einladung wirken, sich bei geänderten Machtverhältnissen mit hemmungsloser Rache zu revanchieren.
9. Januar 2025
Unsereiner kann Aleida Assmann & Co. nur enttäuschen, die sich zu den 68ern rechnet und den Menschen einreden will, daß unsere Generation gegen die schuldig gewordenen Eltern kämpfte. Meine Eltern waren wie viele andere auch in der platten politischen Lebensgeschichte unpolitisch liberal. Sie ließen mich meinen Weg gehen. Ich war ihnen folglich dafür dankbar, nicht in eine fremde Form gepreßt zu werden.
10. Januar 2025
Besonders verfassungsfeindlich ist, wie die AFD-Anhänger ständig gewaltsam zu verhindern versuchen, daß die demokratischen Parteien ihre Veranstaltungen abhalten können.
11. Januar 2025
Auch die Landsknechte, die die Dörfer niederbrannten, waren Menschen, aber die Wirkung ihres Wirkens war die einer Seuche, einer Ungezieferinvasion.
12. Januar 2025
Die linksliberalen Medien- und Meinungsgestalter (viele von ihnen haben einst wie ich versucht, die Wirklichkeit nach unseren nicht immer idealen Idealen zu gestalten)wollen über die indirekte Tour das Leben nach ihren Zwangsvorstellungen modeln, indem sie wöchentlich ein neues Narrentief erfinden.
13. Januar 2025
Ein Volk, das tatsächlich in seiner Existenz bedroht ist, hat alle Rechte, wenn es sich zur Wehr setzt.
14. Januar 2025
Daß es gelingt, in großer Zahl die richtigen und wichtigen Muslime für ein aufgeklärtes Christentum zu gewinnen, ist eine Grundbedingung für eine friedliche Variante des Auswegs aus dem gegebenen Elend.
15. Januar 2025
Es würde Israel helfen, fänden sich genügend Reformgemeinden, die ehemalige Muslime aufnähmen in ihre Gemeinschaft und aktiv dafür missionierten. Womöglich könnte man so das Lager derjenigen israelischen Araber, die keinen Frieden halten wollen, isolieren und langfristig neutralisieren, auch wenn das gegenwärtig unwahrscheinlich erscheint.
16. Januar 2025
Die Konversionen aus der jüdischen Religion heraus erfolgten erst in nennenswerter Zahl im neunzehnten Jahrhundert, als eine gewisse Balance von Überzeugungsdruck und Anziehung erreicht war.
17. Januar 2025
Es ist John Lennons Bier, sich den Himmel und die Grenzen wegzuwünschen. Aber es ist kriminell, wenn ein Götzenanbeter im Talar das schöne IMAGINE im Gottesdienst erklingen läßt, ohne zu offenbaren, daß die Leugnung des Göttlichen und das Verneinen der menschlichen Grenzen grenzenlose Dummheiten sind.
18. Januar 2025
Es ist eine elementare Notwendigkeit, so gut wie immer und jenseits aller Sympathiefragen diejenigen zu verteidigen, die uns zu schützen versuchen.
19. Januar 2025
Sollte man nicht Mitarbeiter, die davon schwärmen, daß der Betrieb immer kleiner wird, oder zumindest nichts dagegen unternehmen, nicht für eine alternative Tätigkeit begeistern?
20. Januar 2025
Es gibt sympathische Feinde.
21. Januar 2025
Wer daraus, daß der eine Mensch mit einem anderen gesprochen hat, noch dazu, ohne daß ein staatlicher oder zuvielgesellschaftlicher Aufpasser mit am Tisch saß, einen Skandal machen will, ist entweder ein Schwein der raffinierten oder eines der saudummen Sorte.
22. Januar 2025
Sie protestieren laut dagegen, daß man sie als optimale Ausgrenzer derer, die es per definitionem verdient haben, ausgegrenzt zu werden, ausgrenzt.
23. Januar 2025
Keine Freiheit ohne einen gegebenenfalls lächelnd-freundlichen Ellbogeneinsatz.
24. Januar 2025
Das freundliche Gesicht des Antisemitismus: Der jüdische Selbsthaß.
25. Januar 2025
Falls du dir einen Spaß verschaffen willst, verlange von den Leugnern einen exakten Beweis der Nichtexistenz Gottes.
26. Januar 2025
Seien wir dankbar für unsere Grenzen und Begrenzungen. Die Alternative wäre der unablässige Fall in den unendlichen Abgrund gewesen.
27. Januar 2025
Gezwungen sind wir alle. Manche wirken ungezwungen.
28. Januar 2025
Nicht einmal die Anhänger der freien Liebe sind frei von allem und offen für alles.
29. Januar 2025
Brüderschaften werden in der Regel von Monaden gegründet.
30. Januar 2025
Ich habe die Welt nicht gemacht.
31. Januar 2025
Das Schweigen ist die stärkste Sprache.
zum Seitenanfang
|