Die Frau

Sie sagt, es sei ein Mann gewesen,
ein Gott vielleicht, wie Götter manchmal Männer sind.
Woher hierher? Wer weiß es, ist es wichtig,
da es doch nicht erklärt, warum er kam,
warum zu ihr und nicht verrät die Zeit,
die er noch bleiben kann, ein Mann
wie andere auch, nur mehr umgeben
von einem leisen Lufthauch, wie von Sandelholz
und schalem Wein, ganz ohne Farbe
geworden, diese Helle, die Vermessenheit
des Lichtes das umfängt und ohne Halt zurückläßt
und eindrang tief ein Blitz in einen lange unbewegten Strom,
der sich emporwirft, sich in Katarakte stürzt
und abtaucht unter allen Menschen, keine Augen sollten
sie jetzt verletzen jetzt den Schlaf zerreißen
in dem noch das Umschlingen das Vermischen bleibt
der Schwan die Taube Feuerküsse
und dann der Schlaf sie sagt er stand dann auf
striff ihre Haut die Kuppen seiner Finger ihre Haare
und ging wie er gekommen war schwarz in den Stein


©1998 Rolf Stolz