Der Abschied von dir
ist wie ein Abschied, wie seltsam,
als würde ich gehen, weil ich ging
und nicht mehr wissen
von wem zu wem
und wer dort ging
in einem Umkehrspiel
einer Figurenuhr:
der Kaiser kommt
mit drei Generälen
die salutieren,
den ersten
exekutieren sie um viertel,
den zweiten
exekutieren sie um halb
den dritten
exekutieren sie um dreiviertel
und zu jeder Stunde
zerspringt das mechanische Herz
des blassen Kaisers, zündet er
die rot-weiß-rote Flotte Österreichs an
die ihn retten könnte
und geht er
durch ein Meer aus Speeren
verneigt sich
ehe er
ohne Gruß verschwindet

und ich
kein automatischer Kaiser
hebe die leere Hand
wie Mejia und Miramon
als du schon fort bist
weine nachlässig
pulverige Tränen
und spüre
nur diesen einen Abschied
der schon vorbei ist,
keinen der zahllosen Abschiede
die dich und mich
zermörsern werden.



©1999 Rolf Stolz