Dies Jahr erreicht. Und hinter dir so viele Jahre,
mehr als dir möglich schien, mehr als zu füllen war.
Du schriebst und bliebst, du triebst schon weiter,
ein leeres loses Blatt, nicht recht gescheit in dem Gescheiter,
weht unter kalten toten Füßen in das Weite, immer weiter,
und deine Zeit war groß und machtvoll wie ein einzeln

ausgebleichtes Haar.

Wurdest geformt, gegossen unter Händen,
die machten aus dir, was sie selber sind, fast nichts.
Verwehrtest ihren Weg den Blitzen, die die Götter kalt
verschwenden.

Sie, die schon fortgeflüchtet, ausgeblutet, abgetrieben sind,
schleudern die Flammenbotschaft zu den Untergründen,
zu den Unterständen
der Zwergenrotte, im Stakkato eines schnellen Standgerichts.

Was wollten sie aus dir auch machen,
auf einer Sonnenschlachtbank höhnisch ausgestreckt,
zerrissen kleingeschnitten in des Schlafes
schwarzen Mühlen,
bis daß ein gellend kreisches Lachen
die Kehle sprengt, die trunken von den kühlen
Blutströmen ihren Halsstumpf in den kahlgefegten
Himmel reckt.

Die Schatten steigen niemals - fallen immer aufwärts, fallen
immer nieder.
Es fällt und fällt und kommt nie unten an, das allzuschmale
Licht.

Gingst stets vorbei an jeder Ankunft. Wolltest gehen, gehen -
und repetierst das alte Lied Ich muß nun wieder . . .
Vielleicht auch diesmal. Vielleicht dies eine Mal doch nicht.



©1999 Rolf Stolz