Fische

Die schwarzen und weißen und roten Fische
landen fast nie bei Tische
(vereint in Tisch und Bett)
oder in des Sommers südlicher Frische
in brutzelndem Bratenfett,
denn
sie sind
(das weiß
greisenalter Greis
und klitzekindisches Kind
und Hahn und Henn)
zwar manchmal abwärtstorkelnd und in der Aufflughöhe abgestuft,
doch stets mit mindestens einer Flosse in stürmischer Luft,
Liebhaber
des Liebhabens und der größtmöglichen Leere
auf einem weiten weiten Feld der Ehre,
nur sich neben sich selbst zu haben,
auf der Schulter außerdem schwarze und weiße Raben
mit rotem Adlerkamm
sich blähend vor Größe und Mut vor dem Fall
und wartend
(oder wieder einmal in Gedanken schon durchstartend)
auf die großen Augen der großen Menge in jenem Augenblick
wo durch einen genialischen bengalischen Trick,
es gelang, den wilden Drang
des einen Fisches nach unten, des anderen Fisches
nach oben,
also des Doppelfisches doppelt schlimmes wahrstes Problem behoben
zu haben
und beide, in wirklicher Wahrheit, in dichtester Dichtung,
fliehen nur noch in eine einzige Richtung,
. . .

und, weil ebendies nie geschehen wird, ruft der Herr Fisch
Ihnen zu
(Ihnen und sich zum Trost):
Ich sage PROST
und
Ab jetzt
sagen wir DU.



©2000 Rolf Stolz