Rolf Stolz     · · ·     Literatur und Photographie

Romane · Kurze Prosa · Lyrik · Essays · Kinderbücher · Theatralisches
Künstlerische Photographie · Kopier-Kunst · (Material)Bilder



TAGEHEFT

ZUM TAGEHEFT
In den Tageheften habe ich seit dem 1. Mai 2011 Tag für Tag festgehalten, was mir wichtig war - in einem oder mehreren Sätzen. Hier im Netz sind diese Texte seit April 2013 erschienen. Das erste Tageheft (2011-2012) ist 2016 als Buch erschienen, das zweite (2013-2014) 2017, das dritte (2015-2016) 2018, das vierte (2017-2018) 2019 (siehe unter AKTUELLES).

31. August 2020
Traue dir alles zu – vor allem jeden Fall.

30. August 2020
Auch wenn wir uns noch auf dem Weg halten, hinter uns haben wir ihn schon verloren, bricht er in den Nebelfetzen ab und ist nicht zum zweiten Mal zu betreten. Nur Erinnerungsspuren und unsere Wunden können wir vorweisen.

29. August 2020
Wir sind, was wir sind. Man kann uns so nehmen, man kann uns übersehen, an uns schräg vorbeisehen. Man kann in aller Schärfe einzelne unserer Züge hervorheben und verdammen. Aber dadurch wird es nicht anders und nicht besser. Gelassenheit ist zu empfehlen, Hinnehmen des Gegebenen.

28. August 2020
Täglich zu memorieren: Das unbedingt Gewisse und das unbedingt Ungewisse.

27. August 2020
Kaum jemand hat meine Erzählungen so zutreffend und gerecht beurteilt wie Luise Rinser. Sie schrieb, ihr mache „der Inhalt Qual - genau soviel Qual wie mich die Form zur Bewunderung zwingt“. Es gibt Kunstwerke, die schmerzen weder ihren Schöpfer noch den, der sie genießt. Sie fliegen mit nebelhafter Hoffnung. Aber es gibt andere, die müssen Schmerz mitteilen. Sie sind Schmerzübermittlung.

26. August 2020
Die schaumgeborene Venus besteht nicht aus Schaum, sondern aus festem Fleisch.

25. August 2020
Es gibt keine käufliche Liebe. Nur Liebe mit unberechenbaren Kosten und Gewinnen.

24. August 2020
Wie sollte der Gerechte unter den Völkern dies sein ohne einen Hauch Selbstgerechtigkeit.

23. August 2020
„Das dumme Wasser“, sagte der scharfe Kritiker, als er aus Unachtsamkeit ein wenig davon beim Forttragen der Schüssel verschüttete.

22. August 2020
Frühvergreiste, frühdemente weiße Männchen, die gegen alte weiße Männer hetzen.

21. August 2020
Als er nach langem Forschen keine Medizin fand, um die Unheilbaren zu heilen, empfahl er ihnen, selbst zu suchen.

20. August 2020
Wie schändlich und schäbig es ist, wenn Reiche sich ihres Reichtums schämen! Sie sollten schweigen oder alles verkaufen und das Geld den Armen geben.

19. August 2020
Die Leugner der Unsterblichkeit behaupten, Lenin und Thälmann seien unsterblich.

18. August 2020
Eine heldenhafte Handlung eines Soldaten wird nicht weniger heldenhaft, weil er in einem verbrecherischen Krieg auf der falschen Seite gekämpft hat.

17. August 2020
In demokratischen Zeiten kommen die Sklaven zwar nicht an die Macht, aber zu Wort. Erst recht im Netz, in dem sie gefangen sind und die Welt beschreien.

16. August 2020
Niemals ist es jemandem gelungen, alle glücklich zu machen. Es ist schwer genug, immerhin unter den eigenen Leuten etwas für die Mehrheit zu tun und diese in etwa zufriedenzustellen.

15. August 2020
Die Aufgabe eines Politikers: An die Macht zu kommen, an der Macht zu bleiben. Geht es eine Zeit ohne Verbrechen ab, hat er Glück. Geht es auf die Dauer ohne Verbrechen und sogar ohne schmutzige Tricks ab, hat er unglaubliches und absolut unwahrscheinliches Glück.

14. August 2020
Wie kann es sein, daß angebliche Christen der Firma Obama, Clinton und Co. den Christenschlächter Buhari, der aus Hirten Massenmörder gemacht hat, an die Macht finanziert haben?

13. August 2020
Etwas Gutes nicht zu sein, wie sollte das ein Verdienst darstellen? Etwas Böses nicht zu sein sollte nicht einmal gesondert erwähnt werden.

12. August 2020
Unbekannt zu bleiben ist nicht einmal ein Unglück. Sich selbst nie kennengelernt zu haben – das ist die Katastrophe.

11. August 2020
Für das Vergnügen, gegen den Strom zu schwimmen und gegen die Zeit zu stehen, zahlst auch du den üblichen Preis.

10. August 2020
Es erscheint sanfter und humaner, die Ratten in ihre Löcher zurückzutreiben als sie auszurotten.

9. August 2020
Was ist die Leugnung des Bösen anderes als die einfachste Lüge?

8. August 2020
SIE WURDEN AUSGEWÄHLT sagen uns die Schwindler, die mit uns verdienen wollen. SIE WURDEN AUSGEWÄHLT sagen uns die Rekrutierer der Hilfsteufel. Für die Hölle auf Erden.

7. August 2020
Vergessen wir nicht, welch ein glühender Idealist nach dem Zeugnis seines Jugendfreundes der junge Adolf Hitler war!

6. August 2020
Von ihnen selbst unbemerkt und ungewollt beschwören die, die unbedingt gut sein wollen, die Hölle herauf.

5. August 2020
Zufällig können Voraussagen eintreffen.

4. August 2020
Wie willst du etwas über das Kornfeld sagen, ehe das Korn gekeimt ist?

3. August 2020
Gräßliche Täter gräßlich zu nennen verpönen deren mediale Helfershelfer. Die aber anzuklagen ist zumindest solange unerläßlich, wie sie keine anderen Konsequenzen befürchten müssen.

2. August 2020
Die vorgeblichen Sprecher der jungen Generation gruseln sich vor der Zukunft und verzweifeln an der Gegenwart, machen aber fröhlich blind weiter.

1. August 2020
Wie grausig endeten die Versuche, aus einer vermeintlichen Wissenschaft und einem verleugneten und verdrängten religiösen Wahn heraus die Wirklichkeit zu verändern!

 zum Seitenanfang